Team Tempo-Sport - exersciences
71 Team Rider mit einem gemeinsamen Ziel: Speed and Emotions

Dienstag, 18. Oktober 2011

Sportmassage im Holmesplace



Barbara Krähenbühl knetet dort unter Anderen (fragt sonst z.B. auch nach Jane Rother) regelmässig am Donnerstag Wädli durch. Dass sich das bewährt, sehen wir ja an den super Resultaten von unserem Teamkollegen Andy Krähenbühl :)
Also gönnt euch doch auch mal etwas und geht vorbei, wobei jedoch gewarnt sein soll: ein reiner Genuss ist es also nicht, manchmal ist das Training weniger hart als die Massage!

;o)


Liebe Grüsse von Simone




Viele von uns sind absolute Trainingsweltmeister und trimmen ihren Körper praktisch täglich auf Höchstleistungen. Zwar geben wir uns ab und zu in Form von ein paar Seelenzückerchen etwas zurück, aber auch das oft zu selten. Dabei ist unser „Chassis“ genau so wichtig, wie unser Motor. Dazu gehört eine regelmässige tiefe Sportmassage –finde ich - genau so, wie die nötige Eiweisszufuhr, genügend Kohlenhydrate und was sonst so noch strittig und unstrittig ist. Im Holmes Place in Oberrieden gibt es tolle Sportmassageangebote, d.h. nicht nur Einölen, was natürlich auch gut tut ;)

Samstag, 15. Oktober 2011

Expect the best, plan for the worst, and prepare to be surprised




Team Rider Pablo Erat (ein sub 9h-Ironman-Athlet) war einer von mehreren Teammitgliedern, welche auf Hawaii starteten. Lest hier seinen eindrücklichen Report:

Im Vorfeld des diesjährigen Ironman Rennen auf Hawaii habe ich mich besser vorbereitet als je zuvor. In den Monaten zwischen Ironman Zürich und Hawaii habe ich Training, Nahrung, Regeneration, Material, und Strategie deutlich optimiert mit dem Ziel in Hawaii das bestmögliche Resultat zu erzielen. So habe ich mein Trainingspensum und die Intensität deutlich erhöht, was sich durch den klaren Sieg und schnellen Lauf in den Europäischen Langdistanzmeisterschaften bemerkbar gemacht hatte. Auch habe ich jedes Wochenende bis zu 5 Stunden Hitzetrainings mit über 40 Grad Zimmertemperatur auf dem Ergometer durchgeführt, um mich auf das heisse Klima in Hawaii vorzubereiten. Zusätzlich achtete ich sehr stark auf die Nahrung mit starker Supplementation von Omega Fettsäuren und Mineralstoffen und schlief praktisch jede Nacht 8 Stunden, um die Regeneration zu beschleunigen. Auch die gesamte Wettkampfausrüstung wurde mit Hilfe von René und Max von Tempo-Sport für die Bedingungen auf Hawaii optimiert. Schliesslich habe ich, basierend auf der Analyse vergangener Leistungsdaten, zusammen mit meinem Coach Olivier und Reto, eine genaue Wettkampfstrategie ausgearbeitet, die das Hauptziel hatte, einen schnellen Marathon zu rennen. Vor dem Start wusste ich, dass eine bessere Vorbereitung auf allen Ebenen kaum möglich gewesen wäre. Leider schützt aber auch die beste Vorbereitung nicht vor dem Misserfolg, da die Realität sich nur selten den Plänen unterordnet. Hier ist ein Kurzbericht darüber wie, die Realität sich am Renntag gestaltete.

Swim

Beim Schwimmen startete ich in der ersten Reihe und fühlte mich zu Beginn an sehr wohl. Die ersten 10 Minuten waren geprägt von Positionskämpfen. Ich hatte mit dem Tempo in der grösseren Spitzengruppe keine Probleme und konnte mich locker durchsetzen. Auch den leicht unruhigen Seegang hat mein Rhythmus nicht beeinträchtigt. So kam ich nach 58 Minuten locker aus dem Wasser, hatte knapp 100 Athleten vor mir, und freute mich auf die Radstrecke.

Bike

Die erste Stunde auf dem Rad habe ich versucht exakt die definierte Strategie zu verfolgen, um gut ins Rennen reinzukommen und mich richtig zu hydrieren und abzukühlen. Nach eine Stunde erhöhte ich meine Leistung auf ca. 260 Watt. Es war erstaunlich zu sehen, dass ich mit 260 Watt kaum Positionen gut gemacht habe, was deutlich zeigt, wie hoch das Niveau auch auf der Radstrecke heutzutage ist. Als ich endlich in Hawi ankam, habe ich Schmerzen im Rücken verspürt, was mich ein wenig beunruhigt hat, da diese Muskeln 2009 mein Rennen bereits auf der Radstrecke zerstört haben. Zum Glück hatte ich meine Rheuma-Creme dabei und schmierte mir damit den ganzen Rücken während dem Fahren ein. Auf der Rückfahrt entschied ich mich konservativ mit knapp 250 Watt in einer kleineren Gruppe zu fahren. Ich merkte aber ziemlich schnell, dass die Gruppe v.a. beim Runterfahren langsamer wurde. Einige Fahrer haben sogar komplett aufgehört zu treten, sobald es ein wenig steiler bergrunter ging. Für mich öffnete sich damit eine super Gelegenheit, bei jeder Abfahrt mit konstanter Leistung zur nächsten Gruppe aufzuschliessen und so Position um Position gut zu machen. Während der letzten Stunde war ich, ohne mehr Kraft aufzuwenden konstant am Überholen; was sehr motivierend war. Als ich mit einer realisierten Radzeitzeit von 4.52 in die zweite Wechselzone kam war ich insgesamt auf Position 70 und in meiner Altersklasse auf Position 7 was für mich sehr motivierend war. Alles lief nach Plan.

Run

Als ich vom Rad abstieg, spürte ich den Rücken und die Beine relativ stark, machte mir aber keine Sorgen, da dies bei mir sehr häufig der Fall ist. In der Wechselzone nahm ich mir eine Minute mehr Zeit, um mich in Ruhe auf den Lauf vorbereiten zu können. Die ersten Laufschritte waren ziemlich steif und ich versuchte mich zu entspannen und nicht zu schnell zu laufen, obwohl ich überholt wurde. Nach einem Kilometer hatte ich einen anständigen Lauf-Rhythmus gefunden und lief mit einem leicht überhöhten Puls von 150 ein Tempo von gut 7.30 pro Meile. Der Schritt war jedoch gar nicht dynamisch, da sowohl der Hamstring, wie auch die Oberschenkel komplett steif waren. In dieser Situation konnte ich kaum etwas machen und hoffte einfach darauf, dass sich die Muskulatur lösen würde und ich anfangen konnte, entspannt zu laufen wie der Plan vorgesehen hat. Die Situation wurde aber immer schlimmer und bei Meile 4 konnte ich kaum mehr die Beine hochheben, wodurch auch das Tempo stark runter ging. Ab diesem Zeitpunkt wurde es auch psychologisch enorm schwierig, da ich konstant von Läufern überholt wurde und selber keinen einzigen Läufer überholen konnte. Nach 6 Meilen musste ich zum ersten Mal anhalten, um zu dehnen, was gut getan hat, aber keine zusätzliche Geschwindigkeit brachte. Zum Glück hat mindestens mein Elektrolyt-Haushalt gut funktioniert, wodurch mir Krämpfe erspart blieben. Als ich fast alles geben musste um Palani Road im Laufschritt hoch zu kommen, wusste ich, dass der Tag verdammt hart werden würde. Der Lauf raus zum Energy-Lab war horribel. Die Beine waren so steif, dass ich förmlich am Asphalt geklebt habe. Ich musste alles geben, um überhaupt vorwärts zu kommen und das Tempo war nicht höher als 10 km/h. Ich wurde von hunderten von Läufern überholt, mein Puls war unter 120, aber ich konnte absolut nichts machen. Am Ende ging es nur noch darum ins Ziel zu kommen. Nach 42 qualvollen Kilometern war ich nur noch erleichtert endlich die Ziellinie zu überqueren. Ich war nicht glücklich, sondern einfach froh, dass es vorbei war. Als ich im Ziel war, konnte ich kaum noch ohne Hilfe auf den Beinen halten. Es dauerte eine Stunde, bis ich in der Lage war mit Lucia´s Unterstützung ins Hotel zu kommen, wo ich völlig erschöpft auf der Stelle einschlief und erst 12 Stunden später wieder aufwachte. Noch bevor ich eingeschlafen bin, sagte ich zu Lucia, dass ich nie mehr in Hawaii starten werde, da ich nicht mehr bereit bin, mich so zu quälen, ohne etwas erreichen zu können. Zum jetzigen Zeitpunkt, genau eine Woche nach dem Wettkampf, muss ich meine Aussage wohl revidieren. Die Zeit wirkt nämlich wie eine Psychopharmaka. Sie zerstört die Realitätswahrnehmung und manipuliert die Erinnerungen ins Positive, was uns dazu bringt wunderbar irrationale Entscheide zu treffen. Never say never …

Pablo Erat