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71 Team Rider mit einem gemeinsamen Ziel: Speed and Emotions

Sonntag, 9. August 2009

Comeback to the top



Nach einer langen Rekonvaleszenz (14 Monate) konnte ich gestern endlich mein Triahtlon-Comeback geben. Nach nur 2 Monaten richtigen Trainings nahm ich am Schaffhauser Triathlon statt. Dieser Traditionsanlass fand bereits zum 28. Mal statt und ist in seiner Form wahrlich einzigartig: Geschwommen werden 5 km Rhein-abwärts, dann geht’s auf eine 60km lange, sehr technische und harte Radstrecke und zum Schluss gibt’s 16km Crosslauf.


Ich ging ohne Druck ins Rennen und freute mich primär wieder zur Tri-Family dazugehören zu können. Kurz vor dem Start kam dann doch eine gewisse, gesunde Anspannung – das gehört dazu. Das gute Gefühl vom Einschwimmen war aber keine 100m nach dem Startschuss verflogen. Ich kämpfte um Luft und musste mich mal kurz treiben lassen. Arghh! Was soll das?! Spinnst DU jetzt oder was. Auf der Suche nach einem guten Rhythmus musste ich die Spitze ziehen lassen – ich fühlte mich elend. Zumindest blieb das Leadkanu immer in Sichtweite – der Schaden hielt sich also in Grenzen. Meine Vorstellungen an das Ganze waren aber zum ersten Mal schon etwas enttäuscht. Mit der 28. Schwimmzeit stieg ich in Büsingen aus dem Rhein – 2’20’’ Rückstand auf die Spitze.

Der erste Wechsel glückte mir sehr gut – zieht man in Betracht, dass die Wechselzone auf einem holprigen Stoppel-Acker war, ein Blitzwechsel. Auf den Bikeleg freute ich mich am meisten, denn die Radform war neulich immer sehr vielversprechend.

Doch auch da...nix! Der gewohnte Druck war nicht da, ein zwei Gänge dünner gefahren als gewohnt und bei jeder Welle aus dem Sattel. Ehrlich gesagt, ich hatte voll den Anschxxx! Und trotzdem habe ich mir in Erinnerung gerufen, dass es einfach mein Einstiegsrennen nach langer Verletzungs- / Krankheitspause war und vor allem, dass sich noch ca. 2 Rennstunden zur Korrektur des Ganzen anbieten.


Et voilà: Die Beine gingen je längers je mehr auf – das freute auch den Pulk, den ich an meinem Hinterrad durch Schaffhauser Hinterland zog. Als ich dann bei Kilometer 45 Vorjahressieger Dominik Spycher eingeholt hatte hoffte ich, dass es doch so schlecht gar nicht sein konnte, wie sich’s anfangs angefühlt hat. Einmal mehr war das P3 einfach ein Traum: Technisch war ich sehr gut drauf, hatte in den letzten Tagen extra sehr kurvige Passagen in der Aeroposition trainiert. Wie auf Schienen im Renntempo...Hammer! Und wenn man sieht, dass man den draftenden Kollegen in jeder Kurve drei, vier Meter abnimmt, motiviert das unglaublich.

Nach dem Rad hörte ich, dass eine kompakte Spitze das Rennen anführe. Ich verlies mit 3 anderen Läufern T2, doch bereits zu diesem Zeitpunkt war ein klarer Rennüberblick unmöglich. Die Teilnehmer der halben Distanz waren schon längst auf der Laufstrecke und so war nicht auszumachen, an welcher Stelle ich mich befand.

Der Respekt vor dem Lauf war da. Ich wusste nicht genau, wie ich nach dem harten Rad „z’Fuss“ bin. Kurz nach dem Wechsel sah ich auch den Grund weshalb der Organisator von Crosslauf sprach. Auf kleinen Singletrails ging’s denn Wald hoch, über Felder und Wiesen – macht Spass.

Viel mehr freute mich aber die Tatsache, dass ich in Tuchfüllung mit meinen Konkurrenten bleiben konnte. Die sogar etwas mit der Pace kämpften und nach 9 km ich mich an der Spitze des Rennen wähnte. Ich konnte es nicht glauben – ein Sommermärchen!

Nicht schlecht gestaunt habe ich dann aber, als ich nach Kilometer 11 den effektiv führenden überholt habe (ja, es gibt auch in Schaffhausen ein Bike „Spitze Herren“:-). Jetzt war der Zeitpunkt gekommen aus der Comfortzone heraus zu beschleunigen und noch alle Körner in die Waagschale zu werfen. Hauptsache: Nie zurückschauen!

Das Schild „800m bis zum Ziel“ war sowohl Erlösung, als auch eine Drohung. Ich konnte nicht mehr zulegen und zu diesem Zeitpunkt übersprintet werden...nee!

Ich hörte den Zielspeaker, etwas von einer ganz knappen Entscheidung reden....ich glaube die Gedanken rasten, die Beine...auch!
Am Ende hat’s voll gereicht! Ich habe 6 bzw. 10 Sekunden auf den 2. und 3. ins Ziel gerettet. Ein so geiles Comeback hätte ich mir nie träumen lassen: Tagessieg - ich fliege!


Am Schwimmen wird noch gearbeitet, aber mit der Rad- & Laufbestzeit konnte ich endlich mal wieder zeigen, was ich drauf hab!


Gratulation auch an meine Teamkollegen Simone Büechi und Andy Krähenbühl, die jeweils den 3 Kategorienrang ergattert haben!

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