Team Tempo-Sport - exersciences
71 Team Rider mit einem gemeinsamen Ziel: Speed and Emotions

Dienstag, 15. März 2011

Mein erster Triathlon - Abu Dhabi 10. März 2011


Es ist Ortszeit 22:00 in Abu Dhabi und die Temperatur misst um diese Zeit noch 25 Grad. Es ist angenehm warm, als wir den Flughafen verlassen und eine warme Brise kommt uns entgegen. Aus dem Radio im Taxi vernehmen wir, dass uns Morgen ein heisser Tag bevorsteht. Am nächsten Tag haben wir bis mittags Zeit um die Registration für das morgige Rennen vorzunehmen. Da unsere Bike Pumpe leider in der Schweiz zurück blieb, geht es nach getaner Registrierung unüblicher Weise mit dem Bike auf dem Rücken 2 Kilometer zu Fuss in Richtung Transition Point 1 (TP1) wo sich der Bike Shop befindet. Auf dem Weg dorthin bemerken wir, dass ein ziemlich starker Wind geht, dieser jedoch die heisse und trockene Luft ein wenig angenehmer macht. Die Tagestemperatur beträgt 35 Grad im Schatten. Beim TP1 bringen wir unsere Bikes auf Vordermann und nach rund einer Stunde sind unsere Fahrräder bereit und wir fahren zurück ins Hotel zum ersten Briefing um 13:00. Während des Briefings erfahren wir, dass die Wassertemperatur warme 22 Grad misst und glücklicherweise das Tragen des Neoprenanzuges erlaubt ist. Anschliessend geht es weiter zu TP2. Bis kurz vor 16:00 Uhr haben wir alle notwendigen Vorbereitungen erledigt, der Bike und Run Bag ist bei unserer Startnummer deponiert und auch unsere Bikes haben wir korrekt auf dem dafür vorgesehenen Feld hingestellt. Um die Radstrecke genau zu kennen, beschliessen wir noch vor Einbruch der Dunkelheit, ein Taxi zu nehmen und die genaue Radstrecke abzufahren. Die Strassen sind in sehr gutem Zustand und mit bis zu vier Spuren genügend breit. Mit Ausnahme von ein paar kleinen Anstiegen, ist die gesamte Radstrecke flach. Um 21:00 geht das Licht im Hotelzimmer aus und wir versuchen ein paar Stunden zu schlafen.

Am nächsten Morgen sind wir um 02:30 wach. Nach einem grossen Milchkaffe und einem kleinen Frühstück gehen wir herunter in die Eingangshalle, wo wir auch schon viele andere Athleten antreffen. Um 05:00 verlassen wir das Hotel und gehen in Richtung TP1. Es weht ein angenehm warmer Wind. Grosse Scheinwerfer beleuchten das Radfeld und als wir dort ankommen, sind schon zahlreiche Athleten vor Ort und einige Pro’s geben auch schon ihre ersten Interviews. Um 06:20 eröffnen die Pro-Athleten das Rennen und kurz danach folgen die Pro-Athletinnen. Anschliessend geht’s im 20 Minuten Takt weiter, von der Langdistanz bis hin zur Kurzdistanz und um 08:15 sind dann die letzten Athleten für die Sprintdistanz gestartet. Wir konnten beide Pro-Starts mitansehen bis kurz danach um 07:45 Pablo seinen Schwimmstart hat. Zu Beginn an übernimmt Pablo mit einem anderen Athleten die Führung und kommt nach der ersten Runde als zweiter aus dem Wasser. Die zweite Runde (insgesamt 3km) geht ebenfalls reibungslos und Pablo geht mit einer sehr schnellen Schwimmzeit von 42‘20‘‘ in die Wechselzone und auf die 200km lange Radstrecke.

Mein Start erfolgt um 07:40 und ich komme nach einer Runde (1.5km) im ersten Drittel aus dem Wasser. Meine Radstrecke beträgt 100km und ich kann es kaum erwarten, in die Pedale zu drücken und nach der Hälfte der Strecke (50km) über die Formel 1 Bahn zu fahren. Trotz des starken Windes und der sehr hohen Temperatur kann ich ein gutes Tempo fahren und komme nach etwas mehr als 3 Stunden ohne Komplikationen in die letzte Wechselzone. Die gesamte Laufstrecke führt wunderschön am Meer entlang und ich versuche sie trotz der jetzt immer stärker spürenden Hitze, zu geniessen. Die Temperatur misst jetzt gute 40 Grad und viele Athleten haben Mühe in der Hitze ein einigermassen gutes Tempo zu halten. Denn die Sonne brennt heiss herunter auf den Pflasterstein. Obwohl ich ein wenig müde Beine hatte, habe ich nach 2.5 km meinen Rhythmus gefunden und konnte ohne Probleme die 10 km knapp unter 40 Minuten rennen. Endlich mit einer riesigen Freude im Ziel angekommen, werde ich vom Abu Dhabi Triathlon Komitee empfangen und nun heisst es warten, bis Pablo ins Ziel kommt. Denn unser Motto lautet, jeder der über das Ziel läuft, ist ein Sieger und wir „finishen“ jedes Rennen, egal wie lange wir für den Wettkampf benötigen.

Pablo’s sensationeller Start wurde leider von unzähligen Krämpfen aufgrund des hohen Salzverlustes getrübt und Pablo musste die Hälfte der Radstrecke mit enormen Schmerzen und vielzähligen Krämpfen beenden, bis er kämpferisch in die letzte Wechselzone ging. Er hatte während des gesamten Rennens nie ans Aufgeben gedacht, obwohl er sich ein paar Mal vor Schmerzen kaum noch bewegen konnte. Ein umso grösserer Held ist er, dass er die 20km beendet hatte und mit erhobenen Siegeshänden ins Ziel gekommen ist, wo ich ihn sehnsüchtig erwartete und er für mich der grösste Sieger des gesamten Wettkampfes war. Überglücklich endlich wieder zusammen zu sein, sind wir nach einem erfrischenden Getränk und einer kleinen Stärkung ins Hotel zurückgekehrt und haben den Rest des Tages mit Erholung, Trinken, Essen und Schlafen verbracht.

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