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71 Team Rider mit einem gemeinsamen Ziel: Speed and Emotions

Samstag, 3. September 2011

A long, long way to Paradies !




Über die neue Ironman-Quali-Regelung für die WM 70.3 Las Vegas und Hawaii lässt sich viel schreiben, Gutes und Schlechtes. Fest steht auf jeden Fall, dass es nicht einfach ist, sich als eine der Top 30 Frauen der Welt zu qualifizieren. Angesichts der Leistungsdichte und des immer höher werdenden Niveaus ganz besonders, wenn es heisst, dies mit einem Beruf und entsprechend beschränkter Trainingszeit und Ferien/Reisekontingent zu verbinden. Die Saisonplanung wird zu einer Mathematikaufgabe und zu einem Pokerspiel. Ich persönlich hielt es für sinnvoll, an dem einmal gefällten Entscheid festzuhalten und mich nicht von der Startliste und der Konkurrenz beeindrucken zu lassen. Klar wäre im Nachhinein bspw. ein Start in dem höchstdotierten Texas super gewesen, hätte doch grob gesagt ein letzter Platz zu mehr Punkten verholfen, als ein Zweiter in Zürich. Nur, wer weiss schon, wer wirklich am Start sein wird, zumal Doppel- und Dreifachanmeldungen fast schon zur Usanz wurden. Und was bringt einem letztlich mehr: ein Top10 Platz in einem Spitzenfeld oder ein Sieg an einem weniger bedeutsam besetzten Rennen (welcher aber auch erst erzielt werden muss!)? Die Strategien waren verschieden. Meistens jedoch wurden diese Saison enorm viel mehr Rennen bestritten, als je zuvor. Teilweise wurden innert knapp 10 Monate 4 Ironman-Volldistanzen und ein paar 70.3-er bestritten, um die Qualifikation für Hawaii zu schaffen. Früher hiess es mal mehr als 2 IM pro Jahr wären zu viel. Fragt sich, wie nachhaltig ein solches Pensum ist. Aber das wird sich zeigen...
Ich konnte mich in dieser Saison letztlich (zwischenzeitlich deutlich weiter vorne, was für die Juliqualifikation massgeblich war) als Nummer 44 (Kona-Ranking) und ebenso als Nummer 44 (Las Vegas) in der Ironman-Weltrangliste behaupten. Dies mit einer von mir als „Mindestaufwand“ betrachteter Anzahl Wettkämpfe, welche einigermassen in der Nähe (Schweiz, Österreich, UK, Südafrika und Deutschland) stattfanden. Dass ich dabei einige Rückschläge hinnehmen musste, verletzungsbedingt weder sinnvolle Lauftrainings noch gute Laufleistungen in den (meisten) Wettkämpfen hinlegen konnte und der Punkte wegen und aus Vernunfts-/Gesundheitsgründen auch einmal den Marathon praktisch von A-Z zügig spazieren musste, zeigt das Pro-Ranking nicht auf. Interessiert auch niemanden... die Zahlen und Fakten, die Ränge und Punkte zählen. Aber es bestätigte mein Motto 2011: „Erfolg heisst einmal mehr aufzustehen, als man hingefallen ist.“ Das gilt übrigens auch für einen übleren Rad-Sturz im Wettkampf, sofern die Gelenke noch ganz sind und nur ein paar Hautfetzen runterhängen ;) Oder „You can get it if you really want, but you must try, try and try!“
Gib niemals auf, denn es wird erst am Ende abgerechnet. It’s a long, long way to Paradies. Ein steiniger, schöner, langer, unvergesslicher, qualvoller und prägender Weg; mit ein paar wenigen Freudensprüngen, voller Niederlagen, Enttäuschungen und Torturen. Aber ich habe mich nie, nicht eine Sekunde lang, gefragt „wozu“....
I’m going to Las Vegas (July Qualifier!!) and 2012 to Hawaii
:)

Aloha, Simone

2 Kommentare:

Urs Schwer hat gesagt…

Hey Simone
Du machst das super. Ich bin sehr beeindruckt das du trotz allem immer gefinisht hast. Hut ab vor deinen Leistungen. Sie geben auch mir immer wieder Motivation meine Ziele weiter zu verfolgen.

Du hast recht. If you realy want...:)

Wünsche dir alles gute für Las Vegas und vorallem für Nächste Saison.

Ganz liebe Grüsse Urs

Martin hat gesagt…

sehr überzeugender text und nachvollziehbare überlegungen; war mir ein vergnügen und eine ehre, euch beide in vegas zu treffen.