Team Tempo-Sport - exersciences
71 Team Rider mit einem gemeinsamen Ziel: Speed and Emotions

Sonntag, 14. Juli 2013

Mit Ralph Näf vom Henker gejagt


Jürg Störi, Mitglied in unserem Veloteam, ging für einmal fremd: Gigathlon im Couple stand auf dem Programm. Also bekennender Nichtschwimmer keine einfache Aufgabe. Doch er meisterte diese mit seiner Partnerin souverän: Nämlich mit einem Sieg! Hier sein packender Race Report vom 2-Days-Gigathlon Couple Tempo-Sport - exersciences.


Zusammen mit meiner Cousine Angela, einer ehemaligen OL-Nationalkader-Läuferin, nahmen wir die ersten 2 Tage des diesjährigen Gigathlons als Couple in Angriff. In Jenins aufgewachsen, kannte ich natürlich alle Strecken rund um Chur. Auch die Disziplinen-Aufteilung war schnell klar, Angela übernahm die Lauf- und Inlinestrecken und ich die Rennvelo-, Bike- und Schwimmstrecken.

Krämpfe im Wasser, Speed am Berg

Der erste Tag startete ich auf dem Rennrad, die Strecke führte über Flims durchs Versamer Tobel (immer wieder eine Augenweide) und dann den Aufstieg über Zorten hinauf auf die Lenzerheide. Dort wartete schon der Neoprenanzug und der Heidsee mit hübschen 17 Grad auf mich. Erste Krämpfe während des Schwimmens machten mich auf mein sehr bescheidenes Schwimmtraining aufmerksam. Nach einem kurzen Gedanken ans Aufgeben ruderte ich mich irgendwie ins Ziel, übergab an Angela und wusste, dass sie hinauf aufs Rothorn sicher eine bessere Leistung vollbringen wird als ich beim Schwimmen. Und so war's dann auch, sie flog förmlich hinauf, dachte kein einziges Mal daran zu gehen anstatt zu rennen und brachte uns mit ihrer overall besten Frauenlaufzeit vom 9. auf den 2. Rang!! Dieser Effort katapultierte uns direkt hinter das Team von Sandro Späth, was mich wieder extrem motivierte, und so konnte ich Späth auf der gesamten Bikestrecke folgen und in Chur immer noch an zweiter Position an Angela übergeben, welche unseren Rang auf der Inlinestrecke souverän ins Ziel brachte. Wir waren super happy mit unserer Leistung des ersten Tages, doch würden wir den Rang am nächsten Tag halten können? Auch die dritt- und viertplatzierten Teams waren extrem stark und so hofften wir, im besten Fall vielleicht einen Podestplatz ergattern zu können.

Erfolgreicher Ausflug zum Gigathlon: Jürg und Angela 

Zuhause verfahren, danach Rakete gezündet

Der 2. Tag startete mit der Laufstrecke von Chur nach Landquart. Die Couple-Teams brachten dermassen gute Laufzeiten zustande, dass Angela den Besten nicht ganz folgen konnte, was uns den 3. Zwischenrang einbrachte. Ich versuchte dann auf der Rennvelostrecke die Spitze wieder einzuholen, aber da ich mich kurz verfahren hatte (und das ausgerechnet in meiner Heimat Jenins...) musste ich diesen Plan schnell begraben. Ich fand dann Unterschlupf in einem Velogrüppli und fuhr ohne grossen Kraftaufwand über den Kerenzer nach Lachen. Diese Krafteinsparung kam mir dann auf der Bikestrecke wieder zugute, aber dazu später.
Wieder musste ich mich direkt nach dem Rennvelo in den geliebten Neoprenanzug quetschen, um wiederum 3km im Obersee zu absolvieren. Wider Erwarten gelangen mir diese ziemlich ansprechend und ich verlor nicht allzu viel Zeit auf die Spitze. Aber trotzdem waren wir inzwischen auf den undankbaren 4. Platz gerutscht, welcher Angela auf den Inlines 40km lang souverän verteidigte. (Kleine Randbemerkung, sie stand etwa das 8. Mal überhaupt auf diesen Rollen, zeigte aber einfach unglaublichen Biss und dachte nicht einmal daran zu bremsen;-)).

Start zur grossen Aufholjagd

In der grössten Nachmittagshitze übernahm ich in Lachen für die Bikestrecke, welche über den St. Meinrad und durch Einsiedeln, am kleinen Mythen vorbei nach Gersau am Vierwaldstättersee und ins Ziel in Ennetbürgen führte. Ich freute mich auf diese finale Disziplin, nicht zuletzt auch Dank meiner Bikerenn-Erfahrung von früher. Schon beim Aufstieg auf den Etzel sah ich plötzlich einen Couple-Biker vor mir, konnte ihn rasch einmal überholen und verspürte plötzlich nochmals einen riesigen Schub an Motivation. Schon kurz danach schloss ich mich mit einem Couple-Fahrer, welcher die ganze Woche Gigathlon bestreitete, zusammmen und so konnten wir gemeinsam in einem hohen Tempo nach Gersau rauschen (Krafteinsparung mit Rennvelo sei Dank!). Dort wurde die Zeit gestoppt und ich erkundigte mich beim Mr. Zeitmesser nach meinem Rang. Er meinte, ich sei mit 1 min und 20 s Vorsprung auf dem ersten Rang. WOW!!! Nun musste ich auf den letzten 5 km nach der Fährüberfahrt einfach nochmals die Rakete zünden, dann sollte ein Sieg hoffentlich drin liegen. Als dann noch Ralph Näf vom 2-tägigen Fünferteam aufs Boot kam, wusste ich, an den muss ich mich einfach dranhängen!

Ralph Näf als Hase

Wir witzelten noch ein wenig auf dem Boot, aber wieder an Land galt es bald ernst, Ralph sagte: "Seid ihr alle parat?" Und fuhr wie vom Henker gejagt los, wir alle im Windschatten Richtung Ziel in Ennetbürgen. Die Strecke führte am Schluss noch über die Fluglandebahn, was wir schmerzlich bemerkten, als nämlich plötzlich die Schranke vor uns runterging und wir gefühlte 5 min (in Wirklichkeit vielleicht 30 Sekunden) warten mussten, bis ein Flugzeug vorbeigetuckert war und wir weiterfahren konnten. Am Hinterrad von Näf klebend erreichte ich endlich das Ziel, in riesiger Aufregung, ob es wohl für den Sieg gereicht hat. JA, DAS HATTE ES!!!!!!! Angela und ich konnten es kaum fassen, aber nach 17 Stunden Rennzeit lagen wir haarscharfe 1 min und 24 sec vor den Zweitplatzierten. 

Schönes Bild: Tempo-Sport - exersciences: 1. Rang

Ein E-Bike für Spitzensportler

Erschöpft aber überglücklich gingen wir zur Rangverkündigung im vollbesetzten Festzelt mit sportbegeisterten Fans, die mit uns Gigathleten mitfieberten und den ganzen Anlass zu einem überaus schönen Erlebnis mitgestalteten. Wir wurden mit unserem 1. Preis ziemlich überrumpelt: einem Flyer im Wert von 4'500.-! Anscheinend rechnen die Organisatoren mit unserem sofortigen Rücktritt vom Spitzensport ;-). Aber da dies mitnichten zutrifft, schalten wir an dieser Stelle ein kleines Inserat: falls jemand Interesse an einem Flyer haben sollte, über den Preis lässt sich noch diskutieren, soll er oder sie sich doch bei mir melden: js@kasparpartner.ch.

Setzen noch eine Zeit auf Muskelkraft: E-Bike zu verkaufen!

Herzlichen Dank allen Helfern, Organisatoren und Athleten! Der diesjährige Gigathlon war wieder super organisiert und macht Lust auf mehr...



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