Mit etwas Verspätung mein Bericht...
Mein Projekt Ironman Switzerland 2009 powered by ewz habe ich mit Erfolg abgeschlossen!
Was war das für ein Gefühl nach einem anstrengenden, harten Wettkampf, nach 9 Stunden und 46 Minuten über die Ziellinie zu laufen…
Doch eins nach dem anderen.
Am Sonntag, 12. Juli 09 war der grosse Tag! 3.8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42.2 km Laufen standen für mich und ca. 2‘220 "Kontrahenten" auf dem Programm. Tagwache war 04:00 Uhr. Etwas Essen und um 05:05 fuhr ich nach Zürich.
Am Ort des Geschehens verspielte ich etwas viel Zeit mit diversen Kleinigkeiten! Ich hab’s jedenfalls wieder einmal fertig gebracht, praktisch auf die letzte Sekunde am Schwimmstart zu stehen! Eine Schreckminute (Weltuntergang, vom Teufel verfolgt :-) ) durchlebte ich noch vor dem Start, als etwas an meiner Schwimmbrille abgebrochen war (das Nasen-Teil..). Ich dachte OK – das war mein Ironman! Als ich mich wieder etwas beruhigte, versuchte ich: wieder reinstecken, Brille anziehen und hoffen! Es hielt.
Den Schwimmstart verschlief ich irgendwie. Vom Land ging’s mal ein Stück ins Wasser, etwas rausschwimmen bis in Startposition, warten, plötzlich fingen alle an zu schwimmen – einen Startschuss hörte ich nicht. Das ging aber nicht nur mir so. So fand ich mich mitten im Getümmel wieder. Wollte ich doch eigentlich versuchen, aus Reihe eins oder zwei, schnell loszuschwimmen, um aus dem gröbsten raus zu sein. Nach 1h 11min lagen die 3.8 km hinter mir. Keine schlechte-, aber halt auch keine Spitzenzeit. Hier habe ich mir ein bisschen mehr erhofft…
Wechsel auf das Rad. Voller Kraft und Zuversicht nahm ich die 180 km und 1‘260 HM in Angriff. Es lief gut. Ich zog am Ufer des Zürichsees in Richtung Rapperswil an unzähligen Athleten vorbei, welche nach dem Schwimmen noch vor mir gelegen haben. Die ersten 90 km absolvierte ich in 2h 22min. Ich war bestrebt mich auf dem Rad gut zu ernähren, trotzdem reduzierte sich die Geschwindigkeit in Runde zwei leider etwas und ich hatte zeitweise ziemlich zu beissen! Gut möglich, dass ich noch mehr Energie aufnehmen hätte sollen.
Ein echtes Highlight war die Fahrt auf den Heartbreak-Hill! Diese Stimmung – einfach Wahnsinn! Die Zuschauer an der Strecke verwandelten die Steigung nach Kilchberg in eine Alp d’Huez! Da läuft es einem kalt den Rücken ab!
Nach 4h 59min "Tretarbeit" betrat ich zum zweiten Mal die Wechselzone.
So nahm ich nach 6h 17min den Marathon in Angriff. Nach kurzer Laufdauer sah ich eine leicht "schockierende" Tafel. 1km. Eine Frechheit. :-) Auf den Schildern standen jeweils die Kilometer, welche an diesem Punkt bis zum Ziel bereits zurückgelegt wurden. Das nächste Mal, wenn ich wieder hier sein werde, steht dann 11.5km.... ging mir durch den Kopf - daran hält man sich fest. Ich startete ziemlich gut in den Lauf. Die erste Runde (10km) lief ich mit 4:37/km. Auch auf der zweiten Runde war alles in Ordnung. Zum Auftakt von Runde drei musste ich eine Schwächephase hinnehmen. Es wurde mir geraten mehr Kohlenhydrat-Gels einzunehmen, aber wenn man sich ab diesen Geschmäckern und Konsistenz bald mal übergeben muss, ist es nicht mehr so delikatessenmässig. Ich konnte noch einmal etwas zusetzen und die letzten 11km wieder zügiger laufen. Die letzte Schlaufe wurde, je länger sie gedauert hat, immer attraktiver. Ich wusste, dass ich es bald geschafft haben werde. Da setzten sich immerfort mehr Glücksgefühle frei. Nicht mehr weit. Die Zielpassage rückt immer näher. Die Zuschauer am Rand werden dichter. Keine Runde mehr. Nur noch in die Zielpassage abbiegen und den Empfang der Menschenmasse geniessen. Man spürt keine Müdigkeit, Laufen ist keine Schwierigkeit mehr. Man fliegt. DAS ZIEL IST ERREICHT! 9h 46min stand auf der Anzeige. Wie anfangs gesagt: Was für ein Gefühl. Glücklich, aber nun doch müde, genoss ich ein paar Minuten im Ziel. Sah alle meine Supporter, die den ganzen Tag für mich an der Strecke gestanden haben.
Ich bin in der Kategorie M25 (25-29 Jahre) auf Platz 27 gelandet. Overall 222. Für mich noch interessant: Bei M25 waren nur 3 Schweizer schneller… Man kann also erahnen wie viel internationale Konkurrenz da am Start war.
Grüsse
Sandro
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