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71 Team Rider mit einem gemeinsamen Ziel: Speed and Emotions
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Montag, 30. August 2010
Shoot for the moon
Mal wieder ein Rennbericht ;)
Ich startete am Sonntag 29. August 2010 am Ironman Canada. Dies war ein kurzfristiger Entscheid, nachdem es in Zürich (5 Wochen zuvor) nicht für die Hawaii-Quali gereicht hatte und ich 1 Woche vor dem IM Canada entschied, dass ich mehr oder weniger schmerzfrei rennen konnte (die Verletzung hab ich zu kurieren versucht, so gut es ging).
Es war an sich alles möglich, zumal viele der guten Pro's, welche am Start waren, entweder die Hawaii-Quali schon hatten oder nicht anstrebten. Es galt v.a. die 5% auf die Siegerin einzuhalten, wobei mit Theresa Macel, Kessler, Wurtele grosse und v.a. schnelle Namen am Start waren.
Diesmal gab es bei mir keine Pleiten Pech und Pannen... naja, Pech schon aber anders als in Zürich ;) Mit einer Schwimmzeit von 50.06 (schade, sehr knapp keine 49er) starte ich sehr gut und auch auf dem Rad konnte ich die gewünschte Leistung erbringen... bis ich auf dem ersten Pass in ein erstes Gewitter mit orkanartigem Gegenwind und Temperatursturz von 20 auf unter 10 Grad geriet. Fuerte Ventura ist ein Klacks dagegen. Die atemberaubend schöne Landschaft liess mich wieder Energie schöpfen und ich konnte wieder Tempo machen (im heftigsten Gegenwind ever). Als es mir / uns aber auch auf dem zweiten Pass einen Platzregen mit Hagel und Sturmböen (diesmal von der Seite: Horrorabfahrt!) bescherte und ich mit den klammen Fingern zitternd vor Kälte kaum mehr bremsen konnte, wars echt nicht mehr lustig. Da es aber allen so ging, war beim Split aufs Laufen noch immer alles (ausser Podest) möglich. Leider musste ich bereits nach 3km trotz Schmerzmedis eingestehen, dass ich kaum 10km/h rennen konnte und die 42km sehr sehr lang werden würden. Nichtsdestotrotz gab ich nicht auf. Gehen wurde aus dem Möglichkeitsregister gestrichen ausser bei 10-12% Steigungen (ja, auch die Laufstrecke war sehr hügelig) und ich trottete kontinuierlich und unerbitterlich in Richtung Wendepunkt (21km) und wieder retour. Ich war noch nie so lange unterwegs an einem IM aber auch noch nie so glücklich darüber, es ins Ziel geschafft zu haben. Ich strebte eine tolle Zeit und die Hawaii-Quali an und endete bei einem Hochgefühl einfach nur gefinisht zu haben. Ganz nach dem Motto: Shoot for the moon, even if you miss, you'll land among the stars.
Keep on going, Simone
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7 Kommentare:
Ich bin regelmässiger Leser von eurem Blog... aber ist es wirklich nötig, dass man in einem Sport-Blog vom Gebrauch von Schmerzmitteln erzählen muss? Ich finde das schade...
Patrick Hunkeler
http://patrickhunkeler.blogspot.com
Hallo Patrick
Klar kann man hier unterschiedlicher Meinung sein. Simone hat sich für den Wettkampf zum einmaligen Einsatz von Schmerzmitteln aufgrund ihrer Verletzung entschieden, was nachvollziehbar ist. Es geht hier nicht um Leistungssteigerung sondern um eine medizinische Anwendung. Wir finden es auch gut, das nicht zu verschweigen. Gruss, Marcel
Sometimes you win some, sometimes you loose some.
Ich glaube das du obwohl du nicht das bekommen hast was du wolltest, aber doch viel gekriegt hast, was dir auf deinem profi weg helfen wird! Mach weiter so!
Gruss kamil
Ps. kannst du mal erklären wie du das mit den super Schwimmsplit hinkriegst?
Respect Simone, Löwenherz! Grüss mir Penticton, miss that much!!
Leistungssteigerung fängt dort an, wenn der Körper etwas leisten kann was ohne das Mittel nicht möglich gewesen wäre. Und das ist mit der Einnahme von Schmerzmitteln gegeben. Schliesslich kann ich damit über meine körperlichen Grenzen gehen, wenn dieser nein sagt.
Diclofenac ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Nichtopioid-Analgetika, der bei leichten bis mittleren Schmerzen und Entzündungen eingesetzt wird. Auch bekannt unter dem Namen "Voltran". Ein Ironmanathlet kann damit keine Minute schneller unterwegs sein als ohne, aber gewisse Schmerzen (die im Fall von Simon von einem Autounfall stammen) ein wenig lindern. Pro Athleten in der Schweiz müssen sich sehr strengen Kontrollen und Auflagen der Wada unterziehen. Eine aussenstehende Person hat in der Regel keine Ahnung davon, wie strickt die Regeln und Vorgaben erlaubter Medikamete (z.B. für eine Grippe etc) sind. „Über körperliche Grenzen gehen“ ist also in diesem Zusammenhang nicht wirklich angebracht. Diese Athleten gehen weit über ihre Grenzen, aber nicht wegen einem Voltaren sondern durch konsequentens Training und einem noch viel grösseren Kampfgeist.
En Gruess,
Reto
Hoi Simone,
Gratulation zu Deinem Kampfgeist. Bin nun aber hin und her gerissen ob ich die Kämpferin Simone bewundern soll, oder die verbissene Athletin bemitleiden soll, welche trotz Verletzung startet. Keine Ahnung wie ich selbst in dieser Situation reagiert hätte.
Grundsätzlich gebe ich Patrick wegen den Schmerzmedis recht, da aber Voltaren ja definitiv nicht auf der Dopingliste ist, ist es wohl jedem Athleten selber überlassen, wie er oder sie damit und dem eigenen Körper umgehen will.
Was mich aber wirklich beunruhigt ist, wie viele Triathleten immer wieder verletzt sind aber trotzdem weiter starten. Seien es nun Nachwuchsathleten in Leistungskadern, Breitensportler welche zum Xten mal trotzt Waden- oder Achillesehnenproblemen am Ironman starten oder nun auch Pro Athleten mit alten Verletzungen.
Klar es ist einfach dies zu bemängeln wenn man gesund ist. Ich hoffe einfach für mich, das bei mir die Vernunft siegen wird. Den schliesslich nehmen wir ja für den Spass am Wettkampf teil und nicht um zu leiden oder?
Än liebä Gruäss,
Reto Stutz
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