Man kennt die Szene. Ort des Geschehens: irgend ein öffentliches Verkehrsmittel wie Bus, Zug oder Tram (für alle Deutschen Leser: Strassenbahn). Es treten auf: mindestens zwei gute Freunde, vielleicht auch drei oder vier, deren Ziel es zu sein scheint, den ganzen Wagon, Wagen oder was auch immer zu unterhalten. Thema: die guten Vorsätze fürs neue Jahr!
Ich glaube das ist etwas, das es überall im Universum gibt. Egal ob Männlein oder Weiblein, ob auf der Erde oder irgendwo auf dem Planeter Glorpf, wo sich ein paar Junge Huslungs im Anti-G-Glider auf dem Weg ins traute Heim finden - Inhalt und Ablauf werden sich bis auf die Tatsache, dass man ein Tentakel schlecht zur Faust ballen kann, fast bis ins Detail gleichen.
Um aber nicht allzu sehr in die Ferne zu schweifen begeben wir uns virtuell doch einmal in einen Zug, der von Winterthur nach Zürich fährt. Im Abteil neben mir: drei junge Männer, geschätzt in meinem Alter, zunächst sehr schweigsam, später zumindest für mich recht amüsant.
Auftritt: eine unbekannte Frau, die nach 08/15-Massstäben (oder einer Beschreibung im 20min "Friday") durchaus als "Schönheit" bezeichnet werden darf. (Also massiv untergewichtig, Haare gefärbt, iPod mit Lady Gaga zu laut, in der einen Hand ein Energy-Drink vom Kiosk (OK!), in der anderen eine Louis Vuitton-Tasche deren Wert den eines Kleinwagens übersteigt und gleichzeitig erklärt, warum die Dame nichts zu essen bekommt, den Blick in die Ferne gerichtet, gefolgt von einer Parfumwolke).
Stille im Abteil nebenan. Drei Köpfe folgen der vorbeischwebenden Erscheinung in einer Welt, die mit Realität nichts mehr gemein hat. Und dann...
Ich weiss nicht, was genau der Trigger ist, doch kurz nach ihrem Passieren geht es los.
"Hey, was habt ihr euch eigentlich fürs neue Jahr vorgenommen?" - wird einer nachdenklich fragen. Für eine Weile werden sich auch noch seine Kumpanen ein wenig nachdenklich zeigen, bis der erste dann aufzuwachen scheint und realisiert, dass Vorsätze einfach "uncool" sind. Und das Theater beginnt.
Für die nächsten zehn Minuten wird man sich nämlich in einer Lautstärke austauschen, die sich nicht mehr ignorieren lässt, man wird sich gegenseitig mit Argumenten, weshalb gute Vorsätze zum neuen Jahr doof, kindisch oder einfach nur blöd sind, übertreffen.
"Das bringt eh nichts!" - "man hält sich ja eh nicht dran!" - und der Klassiker: "wenn du was verändern willst, brauchst du keinen Jahreswechsel als Vorwand!"
Ich bin irgendwann ausgestiegen, und zwar, bevor diese Diskussion zu Ende war. Doch ich muss sagen, der zuletzt genannte Punkt ist wahr - will man etwas in seinem Leben verändern, sollte man tatsächlich nicht bis zum Jahreswechsel warten.
Doch warum die guten Vorsätze? Denn, wenn wir mal ganz ehrlich sind - irgendwie machen wir sie uns ja doch, oder nicht?
Da ich durch ein absolut repräsentatives, Meinungsstarkes und seriöses Magazin vor kurzem erfahren hatte, dass ich sowieso völlig uncool, veraltet und wohl auch "out" bin, sagte ich mir schon vor einiger Zeit, dass ich dieses Jahr wohl auch in Bezug auf meine Vorsätze ganz wild gegen den Strom paddeln und mir welche machen würde. Und das habe ich getan!
Es ist nicht, dass ich mit meinem Leben nicht zufrieden wäre oder dass ich unbedingt etwas verändern möchte. Es geht auch nicht darum, dass ich einen Vorwand brauche, um dies zu tun. Es ist ganz einfach so, dass ich die Vorstellung schön finde: ein altes Jahr geht, ein neues kommt - und mit ihm die Möglichkeit, einen Schritt weiter zu gehen. Zu der Person zu werden, die ihr heimlich schon immer sein wolltet, die ihr jedoch nie sein "konntet" - warum auch immer.
Was ich mir wünsche, wie ich gerne sein möchte und vor allem, WER ich gerne sein würde - das ist meine Sache. Doch ich bin, wie auch schon einige Male im letzten Jahr, bereit, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und mindestens einen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Wer wollt ihr sein?
...in diesem Sinne: holt Anlauf! Ich bin sicher, es lohnt sich!
Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr 2012!
Herzlichst,
Fabian
Ich glaube das ist etwas, das es überall im Universum gibt. Egal ob Männlein oder Weiblein, ob auf der Erde oder irgendwo auf dem Planeter Glorpf, wo sich ein paar Junge Huslungs im Anti-G-Glider auf dem Weg ins traute Heim finden - Inhalt und Ablauf werden sich bis auf die Tatsache, dass man ein Tentakel schlecht zur Faust ballen kann, fast bis ins Detail gleichen.
Um aber nicht allzu sehr in die Ferne zu schweifen begeben wir uns virtuell doch einmal in einen Zug, der von Winterthur nach Zürich fährt. Im Abteil neben mir: drei junge Männer, geschätzt in meinem Alter, zunächst sehr schweigsam, später zumindest für mich recht amüsant.
Auftritt: eine unbekannte Frau, die nach 08/15-Massstäben (oder einer Beschreibung im 20min "Friday") durchaus als "Schönheit" bezeichnet werden darf. (Also massiv untergewichtig, Haare gefärbt, iPod mit Lady Gaga zu laut, in der einen Hand ein Energy-Drink vom Kiosk (OK!), in der anderen eine Louis Vuitton-Tasche deren Wert den eines Kleinwagens übersteigt und gleichzeitig erklärt, warum die Dame nichts zu essen bekommt, den Blick in die Ferne gerichtet, gefolgt von einer Parfumwolke).
Stille im Abteil nebenan. Drei Köpfe folgen der vorbeischwebenden Erscheinung in einer Welt, die mit Realität nichts mehr gemein hat. Und dann...
Ich weiss nicht, was genau der Trigger ist, doch kurz nach ihrem Passieren geht es los.
"Hey, was habt ihr euch eigentlich fürs neue Jahr vorgenommen?" - wird einer nachdenklich fragen. Für eine Weile werden sich auch noch seine Kumpanen ein wenig nachdenklich zeigen, bis der erste dann aufzuwachen scheint und realisiert, dass Vorsätze einfach "uncool" sind. Und das Theater beginnt.
Für die nächsten zehn Minuten wird man sich nämlich in einer Lautstärke austauschen, die sich nicht mehr ignorieren lässt, man wird sich gegenseitig mit Argumenten, weshalb gute Vorsätze zum neuen Jahr doof, kindisch oder einfach nur blöd sind, übertreffen.
"Das bringt eh nichts!" - "man hält sich ja eh nicht dran!" - und der Klassiker: "wenn du was verändern willst, brauchst du keinen Jahreswechsel als Vorwand!"
Ich bin irgendwann ausgestiegen, und zwar, bevor diese Diskussion zu Ende war. Doch ich muss sagen, der zuletzt genannte Punkt ist wahr - will man etwas in seinem Leben verändern, sollte man tatsächlich nicht bis zum Jahreswechsel warten.
Doch warum die guten Vorsätze? Denn, wenn wir mal ganz ehrlich sind - irgendwie machen wir sie uns ja doch, oder nicht?
Da ich durch ein absolut repräsentatives, Meinungsstarkes und seriöses Magazin vor kurzem erfahren hatte, dass ich sowieso völlig uncool, veraltet und wohl auch "out" bin, sagte ich mir schon vor einiger Zeit, dass ich dieses Jahr wohl auch in Bezug auf meine Vorsätze ganz wild gegen den Strom paddeln und mir welche machen würde. Und das habe ich getan!
Es ist nicht, dass ich mit meinem Leben nicht zufrieden wäre oder dass ich unbedingt etwas verändern möchte. Es geht auch nicht darum, dass ich einen Vorwand brauche, um dies zu tun. Es ist ganz einfach so, dass ich die Vorstellung schön finde: ein altes Jahr geht, ein neues kommt - und mit ihm die Möglichkeit, einen Schritt weiter zu gehen. Zu der Person zu werden, die ihr heimlich schon immer sein wolltet, die ihr jedoch nie sein "konntet" - warum auch immer.
Was ich mir wünsche, wie ich gerne sein möchte und vor allem, WER ich gerne sein würde - das ist meine Sache. Doch ich bin, wie auch schon einige Male im letzten Jahr, bereit, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und mindestens einen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Wer wollt ihr sein?
...in diesem Sinne: holt Anlauf! Ich bin sicher, es lohnt sich!
Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr 2012!
Herzlichst,
Fabian
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