Nachdem ich sechs Wochen zuvor bei der Challenge Roth total erschöpft und unzufrieden mit meiner Leistung ins Ziel kam, teilte ich meinen Begleitern mit, dass dies die letzte Langdistanz für eine lange Zeit gewesen sei. Von Anfang an lief es nicht wie geplant. Beim Schwimmen zuviel Rückstand auf meinen Zeitplan, beim Radfahren erst in der zweiten Runde Druck in den Beinen und dann beim Laufen eingegangen. Das Ziel erreichte ich dann in 10.13h.
Wieder zu Hause und nur ans Relaxen gedacht, wurmte mich mein Endresultat doch sehr. Nach immerhin vier Tagen entschloss ich mich dazu, im Internet nach einer nächsten Langdistanz in der Nähe zu suchen. In Köln wurde ich fündig und es hatte auch noch freie Startplätze. Nach langem hin und her überlegen und abwarten, was meine Beine dazu sagen würden, meldete ich mich für diesen Wettkampf an. Die Zeit zwischen den beiden Langdistanzen war knapp und so trainierte ich wieder fleissig drauflos. Meine Form schien noch einmal zu kommen und so freute ich mich auf diesen Wettkampf. Die Endvorbereitung war dann nicht so optimal. So musste ich am Freitag vor dem Rennen von 19:00 - Samstag 05:30 Uhr arbeiten. Dann 1,5h ins Bett und schon ging die Reise nach Köln los. Während der Fahrt versuchte ich noch ein wenig Schlaf zu bekommen, was mir mit 0,5h nicht wirklich gelang. In Köln angekommen bereitete ich mein Material und die Wechselzone vor. Geistig war ich immer noch so müde, dass die Nervosität ausblieb und ich um 22:00 Uhr in Ruhe einschlafen konnte. Um 04:00 Uhr läutete der Wecker in einem gemütlich Ton und ich stand voller Vorfreude auf. Die letzten Vorbereitungen verliefen Routinemässig.
Vor dem Schwimmen. Hhmm? Ein neuer Versuch, meine Wasserlage zu verbessern. Ein Bäuchlein für zusätzlichen Auftrieb? Dass dann doch nicht. Also ab ins Wasser und die letzten 3.8km in diesem Jahr in Angriff genommen.
Ich fühlte mich an diesem Tag von Anfang an sehr gut. So schwomm ich in einem guten Tempo und verausgab mich schon bei der Anfangsdisziplin. Die Schwimmstrecke ist einfach: 1.9km geradeaus, wenden, 1.9km zurück.
Aus dem Wasser. Weg die zweite Haut und die Mütze und ab in die Wechselzone, wo mein Rad schon gierig darauf wartet, über die Strecke gejagt zu werden.
Aus dem Wasser. Weg die zweite Haut und die Mütze und ab in die Wechselzone, wo mein Rad schon gierig darauf wartet, über die Strecke gejagt zu werden.
PS: Das Bäuchlein ist auch verschwunden ;-)
Da es im September noch recht kühl am Morgen war, zog ich es vor, mit Ärmlingen und dem Teamgillet zu starten. Meine Beine fühlten sich super an und so konnte ich kräftig aber doch kontrolliert in die Pedale drücken. Die Strecke war total flach. Jetzt denkt ihr sicher: Das ist doch Pipifax, flach kann jeder. Jaa, habe ich auch gedacht. Nur, dass es keine Erholungsphase gab und du jeden Kilometer erfahren musst. Nach der zweiten Wende hörte ich den Speaker sagen: "Das war die 71, Sascha Hofstetter, auch er ist in den Top 20". Zuerst dachte ich, ich höre nicht richtig. Dann bekam ich am ganzen Körper Hühnerhaut. Aber, ich fuhr in meinem Tempo weiter und fühlte mich noch immer gut. Ich holte noch weitere Teilnehmer ein und bemerkte, dass der Führende nicht wirklich viel an Boden gewann. Als ich dann bei Kilometer 120 eine 3er Gruppe einholte, wollte ich zuerst ein wenig hinten bleiben (natürlich nicht im Windschatten) und mich ein wenig schonen. Doch das Tempo sagte mir nicht so ganz zu und so entschloss ich mich, wieder mein Tempo zu fahren. 5km später dann ein Zwicken im rechten Oberschenkel. Kurz ignoriert und weiter gedrückt bis... "Ahh, Chrampf". Der haute voll rein. Ich versuchte meine Beine zu lockern, nahm das Tempo raus, trank noch mehr. Aber die einzige Lösung war, Gänge runter und tiefe Kadenz würgen. So hielt ich es die restliche Distanz noch aus und kam dennoch gut voran.
Meine Uhr verriet mir, dass ich in 4.47h über die Strecke gerast bin. SCHOCK! Das war ja viel zu schnell. Was die Krämpfe wohl erklärte.
Das Laufen war dann nicht mehr sehr angenehm und effizient. Die Oberschenkel machten zu, die Krämpfe noch mehr auf. Trotzdem wollte ich ins Ziel, was ich in 10.18h endlich erreichte.
Als gesamt 12. stieg ich vom Rad und als 48 overall kam ich ins Ziel. In meiner Kategorie wurde ich 13.
Meine Beine waren total verschliessen und sind auch knapp zwei Wochen nach dem Wettkampf noch nicht erholt. Jetzt mache ich erst mal Pause und Sport, nach Lust und Laune.
Ich möchte mich noch ganz herzlich bei meiner Mutter bedanken, die mich wieder einmal mehr an einem Wettkampf tatkräftig unterstützte mit heepen und rufen und diesmal auch ein wenig mit Mitlaufen. DANKE.
Für nächstes Jahr habe ich keine Langdistanz geplant.
Oder doch??
Gruss Sascha
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